kybernetiknet
das virtuelle
Kybernetik-Magazin
the virtual cybernetic
magazine
5. Jahrgang, Ausgabe 6, März 2004
Inhalt:
Berliner November 2003
Der Preis für Gesellschafts- und
Organisationskybernetik und seine Preisträger 2003
Die Laudationes auf die Preisträger
Bericht über den Berliner November von Peter Bexte
Mitgliederversammlung 2003 der Deutschen
Gesellschaft für Kybernetik e.V.
Der Wiener-Schmidt-Preis 2004
Berliner November 2003
Vom 14. bis 16. November 2003 fand im Harnack-Haus (Tagungsstätte der
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.) der
traditionelle Berliner November statt. Veranstalter war die Deutsche
Gesellschaft für Kybernetik, zum dritten Male zusammen mit der Leibniz-Sozietät.
Der Freitag und Samstagmorgen standen unter dem Thema
"Ethik in der
Wissenschaft - Die Verantwortung der Wissenschaftler" -
zum Gedenken an Klaus Fuchs.
Im Kolloquium wurden sowohl die historische Bedeutung von Klaus Fuchs als auch
seine wissenschafts-politische Tätigkeit in den Jahren zwischen 1960 und 1988
gewürdigt Schwerpunkte neben seiner historischen Rolle im Zusammenhang mit der
Kernwaffenentwicklung wurden in den Referaten auf die bedeutenden
wissenschafts- und gesellschaftspolitischen Felder seines Schaffens wie die
Energetik, die Mikroelektronik und ihre revolutionierende Rolle gesetzt.
Der Samstagnachmittag und Sonntagmorgen war dem Gedenken an unseren Freund
Heinz von Foerster mit dem Kolloquium
"Die
Kybernetik der Kybernetik"
gewidmet.
Zur Kybernetik zweiter Ordnung sagt Stuart Umpleby: " Beginnen wir mit der
Annahme, dass sich die Kybernetik erster Ordnung mit der Interaktion zwischen
Variablen in einem System beschäftigte. Die Kybernetik zweiter Ordnung richtete
dagegen ihre Aufmerksamkeit auf den Beobachter und auf das beobachtete
System."
Das Kolloquium hat viele der zentralen theoretischen Basen des Beobachters
aufgezeigt und in Referaten aufgearbeitet.
Der Sonntagmorgen fand seinen Abschluss in einer Feierstunde mit der Vergabe
des
Preises für Gesellschafts- und Organisationskybernetik.
Der Preis für
Gesellschafts- und Organisationskybernetik
Im November 1998 veranstaltete die Deutsche Gesellschaft für Kybernetik an der
Technischen Universität Berlin die Berliner Konferenz "Bildung und
Kommunikation in und für Europa" mit. Anlässlich der 1998er
Mitgliederversammlung wurde, initiiert vom damals noch stellvertretenden
Direktor Siegfried Piotrowski, die Vergabe eines neuen Kybernetik-Preises
beschlossen.
Der Preis sollte alle zwei Jahre, erstmals 1999, verliehen werden und zwar für
herausragende Beiträge zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung und
gesellschaftlichen Verankerung der Gesellschafts- und Organisationskybernetik.
Vom 26. bis 28. November 1999 fand an der Humboldt-Universität Berlin unter dem
Rahmenthema Kybernetische Visionen - (Re)Vision der Kybernetik" ein
Symposium mit den drei Arbeitsgruppen Wissenschaftsorganisation -
Organisationskybernetik, Philosophie der Kybernetik - Kybernetik der
Philosophie und Kybernetik des Lehrens - Lehren der Kybernetik statt.
Im Rahmen dieses Symposiums erfolgte die Verleihung des neuen Preises am
Sonntag, 28. 11. 1999, in einer Feierstunde an Professor em. Dr. phil. Herbert
Stachowiak.
Der Berliner November 2001 fand am 9. und 10. November im Clubhaus der Freien
Universität Berlin statt. Anlässlich einer Feierstunde am Sonntagmorgen, 10.
November 2001, wurde der Preis ein zweites Mal verliehen. Preisträger war
Professor Dr.- Ing. habil. Günter Ropohl, Karlsruhe.
Die Preisträger
2003
Magister Sonja RADATZ
leitet das Institut für systemisches Coaching und Training und ist seit Jahren
systemische Beraterin, Vortragende, Coach und Gastdozentin an Hochschulen im
In- und Ausland.
Sie macht sich zur Aufgabe, Menschen, Teams und Unternehmen auf neuen,
zielorientierten Wegen der Entwicklung zu begleiten. Von Kunden wird sie vor
allem dann angefragt, wenn es darum geht, sehr komplexe Aufgaben und
Zusammenhänge ganz klar zu strukturieren, maßgeschneidert auf die Bedürfnisse
der Beteiligten einzugehen und Dynamik mit Motivation, Zielorientierung und
praktischer Umsetzung zu verbinden. Nach dem Studium an der
Wirtschaftsuniversität Wien (Handelswissenschaften) und dem Teilstudium
Psychologie sowie beruflicher Tätigkeit im Bankenwesen und in der Marktforschung
war sie 6 Jahre lang im klassischen Consulting tätig, wo sie auch den Bereich
systemisches Coaching und Prozessberatung als neue Beratungsform aufzubauen
begann.
Langjährige Führungserfahrung. Weiterbildung u.a. bei Humberto Maturana,
Gunther Schmidt, Steve de Shazer, Matthias Varga von Kibéd, Fritz Simon,
Harrison Owen, Kathie Dannemiller, John Grinder und Jeff Zeig. Autorin der
Bücher "Kleine Unternehmen ganz groß in der EU" (1996) und
"Beratung ohne Ratschlag" (2000). Laufende Fachpublikationen, u.a.
"Re- Culturing©" (Kapitel im Delphin 2001 - Jahrbuch des
Konstruktivismus) und "Creative Knowledge Feedback" (Research
Summaries 2001). Darüber hinaus Chefredakteurin und Herausgeberin der
Zeitschrift "LO - Lernende Organisation".
Professor Dr. Wolfgang WINTER
Jahrgang 1965, besuchte die Deutsche Schule Tokyo von 1971 bis 1975. Nach
Abitur am Kurt-Huber Gymnasium in Gräfelfing von 1987 bis 1993 Studium der
Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München,
Abschluss als Dipl.-Kfm. Von 1994 bis 1998 war er Wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Institut für Internationales Management an der Fakultät für
Wirtschafts- und Organisa-tionswissenschaften der Universität der Bundeswehr
München. 1998 Promotion zum Dr. rer. pol. mit dem Thema: "Theorie des
Beobachters - Skizzen zur Architektonik eines Metatheoriesystems". Seit
1994 ist er selbständiger Unternehmensberater und seit Oktober 1999 Dozent für
Internationales Management
an der BA Heidenheim in den Fachrichtungen Handel und Industrie. Seine
Forschungsinteressen sind Internationales Management, Theorien der Beratung,
Soziologische Systemtheorie, Radikal konstruk-tivistische Erkenntnistheorie,
Second Order Cybernetics und Laws of Form.
Veröffentlichungen u. a.: Grenzen der Werbung; in: Wüthrich, H.A. / Winter, W.
/ Philipp, A. (Hrsg.): Grenzen des ökonomischen Denkens, Gabler Verlag,
Frankfurt 2001, "Alles ist hier und jetzt" - Über die Schwierigkeit
eines Zwerges, einen Riesen zu erfassen. Beitrag für eine Festschrift für Heinz
von Foerster, ASC Monograph, American Society for Cybernetics.
Sein Buch „Theorie des Beobachters - Skizzen zur Architektonik eines
Metatheoriesystems“ erschienen 1999 im Verlag Neue Wissenschaft, bezeichnet
Heinz von Foerster als „die Enzyklopädie des Beobachters“.
Die Laudationes auf
die Preisträger
Magister Sonja Radatz
Heute vergibt die Deutsche Gesellschaft für Kybernetik den Preis für
Gesellschafts- und Organisations-kybernetik. Die Jury hat den Preis Frau
Magister Sonja Radatz zugesprochen.
Der Preis würdigt herausragende Beiträge für die Entwicklung der Gesellschafts-
und Organisationskyber-netik. Die Verknüpfung von Kybernetik und Gesellschaft
ist gar nicht so neu. Bekanntlich benutzte André-Marie Ampère bereits Mitte des
19. Jahrhunderts diesen Begriff für die Kunst der Staatsführung.
100 Jahre später, 1948, bezeichnete Norbert Wiener mit Kybernetik einen neuen
Ansatz, der sich in unterschiedlichen Bereichen von Wissenschaft und Technik
entwickelt hatte und den er in seiner bekannten Monographie Cybernetics zusammenfasste.
Danach sollten Prozesse in der Natur, der Technik und eben auch in der
Gesellschaft unter einem gleichartigen Gesichtspunkt betrachtet werden, nämlich
dem der Information.
Sie wissen: Nach einer Anlaufphase wurden in den 1960er und 1970er Jahren die
kybernetischen Methoden und Ansätze fast euphorisch in den Geistes- und
Sozialwissenschaften aufgesogen. Die Kybernetik erhielt den Status eines
Universalinstruments.
Bekanntlich kommt nach dem Rausch die Ernüchterung. Heute hat man nun den Eindruck,
dass die Kybernetik nur noch in den Bezeichnungen mancher Lehrstühle und
Institute überlebt hat. Allenfalls das Bestimmungswort "Cyber", das
im Zeitalter des Internets in vielerlei Wortzusammensetzungen auftaucht,
erinnert noch schwach an die alte "Cybernetics".
Dass die Kybernetik nicht überholt ist – und nur noch für
Wissenschaftshistoriker retrospektiv interessant ist – sondern im Gegenteil,
dass kybernetische Ansätze noch immer eine Menge Anregungen geben, dies zeigt
uns die heutige Preisträgerin: Frau Sonja Radatz.
Frau Radatz kann mit einer ganzen Reihe von Beiträgen zur
"wissenschaftlichen Weiterentwicklung und zur gesellschaftlichen
Verankerung der Gesellschafts- und Organisationskybernetik" – wie es auf
der Preisurkunde heißt – aufwarten. Ihr Schwerpunkt liegt dabei im
wirtschaftlichen und publizistischen Bereich mit einer deutlichen Blickrichtung
auf die Praxis.
Nach dem Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien
und einem Teilstudium der Psychologie begann ihre berufliche Laufbahn im
Bankwesen und in der Marktforschung. Anschließend war die Preisträgerin 6 Jahre
lang im klassischen Consulting tätig. Während dieser Zeit stieß Frau Radatz
immer wieder an die Grenzen klassischer Coachingmethoden und entwickelte den
Bereich systemisches Coaching und Prozessberatung als eine neue Beratungsform.
Seit mehr als 5 Jahren leitet Frau Radatz ihr eigenes Institut für systemisches
Coaching und Training in Wien. Außerdem hat sie Gastdozenturen an verschiedenen
Hochschulen inne.
Meine Damen und Herren, wissenschaftlicher Meinungsstreit braucht einen Rahmen.
Eine gebräuchliche Form ist eine Konferenz. Die Organisation einer Tagung
besteht nicht nur darin, Räume anzumieten, für Getränke zu sorgen und einen
Tagungsband herauszugeben. Nein, es geht vor allem darum, die richtigen
Personen einzuladen, und zwar Vortragende wie Gäste. Nur so kann ein kreatives
Klima entstehen, in dem fruchtbare Diskussionen möglich werden.
Ich erwähne diese Selbstverständlichkeit, um den Beitrag der Preisträgerin für
die Weiterentwicklung der Organisationskybernetik gebührend zu würdigen.
Als solcher ist nämlich die Ausrichtung des 1. Weltkongresses für systemisches
Management zu sehen. Diese Tagung fand im Mai 2001 in Wien statt, mit 115
Vortragenden und 1.200 Teilnehmern aus Management, Wirtschaft und Beratung.
Erklärtes Ziel dieser Tagung war es, die interdisziplinäre kybernetische
Forschung und die empirischer Arbeit für die Anwendung im Management nutzbar zu
machen. Ich möchte nur 2 Vortragende erwähnen: Humberto Maturana und Stafford
Beer. Der Name Maturana ist bekanntlich fest mit dem Autopoieses-Konzept
verbunden und Stafford Beer ist der Nestor der Managment-Kybernetik.
Im Jahre 2003 erfolgte die Gründung der internationalen Akademie für systemisch-konstruktivistisches
Management. Diese Akademie setzt sich zum Ziel, weltweit die Zusammenarbeit in
Forschung und Entwicklung der Organisationskybernetiker zu fördern und eine
Plattform für die Umsetzung dieser Forschung und Entwicklung in Kongressen, Symposien,
Büchern, Seminaren und Vorträgen zu bieten.
In diesem Zusammenhang nimmt es nicht Wunder, dass Frau Radatz auf Heinz von
Foerster stieß. Bereits im Mai 2002 begann sie jenen Nachlassteil zu sichten
und aufzuarbeiten, der sich heute im Besitz der Universität Wien befindet. Ziel
ist auch hier wiederum die Praxis. Heinz von Foersters Ideen sollen verstärkt
für Wirtschaft und Organisation nutzbar gemacht werden. In dem von ihr ins
Leben gerufenen Heinz von Foerster-Jahr 2003, machte Frau Radatz in Workshops,
Vorträgen, Seminaren und Lesungen auf dessen Lebenswerk aufmerksam.
Vor zwei Tagen ist nun der Internationale Heinz von Foerster-Kongress in Wien
mit 180 Teilnehmern erfolgreich zu Ende gegangen. Insofern freue ich mich
besonders, dass Frau Radatz heute nach Berlin gekommen ist, obwohl die Mühe und
die Belastungen sicherlich eine Ruhepause verlangt hätten.
Bei einer Laudatio wird immer auch auf wissenschaftliche Leistungen des
Preisträgers hingewiesen. Die Publikationsliste von Frau Radatz kann ich hier
nicht aufzählen. Lassen sie mich aber ein Buch nennen, das vielfach positive
Beachtung durch Rezensenten erfuhr und auch von Heinz von Foerster begeistert
gelesen wurde: Beratung ohne Ratschlag aus dem Jahre 2001. Bei meiner Recherche
im Internet stieß ich in diesem Zusammenhang häufig auf ein Zitat von Albert
Einstein: “Kein Problem kann durch dasselbe Bewußtsein gelöst werden, das es
kreiert hat.” Sicherlich kann man sagen, dass damit der Kerngedanke
des Ansatzes von Frau Radatz auf den Punkt gebracht wird: Umkehr im Denken –
ein Rat, der nicht nur für Unternehmen und Manager wichtig ist.
Neben mehreren Monographien veröffentlichte Frau Radatz viele Artikel in der
Zeitschrift "LO - Lernende Organisation", die sie seit 2001
herausgibt. Als weitere Autoren möchte ich erwähnen: Heinz von Foerster,
Humberto Maturana, Stafford Beer, Paul Watzlawick, u.v.m..
Damit nicht genug: Getragen von dem Wunsch, kybernetische Inhalte in Wirtschaft
und Management zu verbreiten und dort praktisch nutzbar zu machen, gründete
Frau Radatz den Verlag "Systemisches Management". Neben
Intellektuellen – ich nannte bereits Maturana oder Beer – können dort
auch Nachwuchswissenschaftler und Empiriker ihre Diplomarbeiten, Dissertationen
oder Studien publizieren. Außerdem möchte der Verlag dem deutschsprachigen
Leser Übersetzungen wichtiger Werke zugänglich machen.
Nicht zuletzt möchte ich eine Audio- und Videosammlung nennen, die derzeit von
Frau Radatz aufgebaut wird. Sie dient der Dokumentation wichtiger Stimmen, hier
im wörtlichen Sinne, aus der (Organisations-)
Kybernetik. Derzeit sind
über 80 Videos bzw. Audiokassetten verfügbar.
Ihre Energie und Unermüdlichkeit zeigen sich auch darin, dass Frau Radatz neben
all diesen Aktivitäten noch ihre Dissertation über Kybernetik 2. Ordnung und
Management abschließen konnte. Das gilt um so mehr, da ihre zwei Kinder sicher
auch nach ihrem Recht verlangen.
Für ihren beruflichen Weg wünsche ich Frau Radatz weiterhin so viel Elan, Dinge
anzupacken und neue Denkansätze zu propagieren. Auch persönlich möchte ich ihr
alles Gute wünschen.
Berlin, am 16. November 2003
Dr. Frank Dittmann
Professor Dr. rer. pol. Wolfgang Winter
Wolfgang Winter wurde am 2. November 1965 in München geboren. Dazu ausersehen,
die Welt kennenzulernen, besuchte er von 1971 bis 1975 die Deutsche Schule in
Tokyo. Sein Vater war für einige Jahre von der Versicherungsgesellschaft, bei
der er angestellt war, nach dort versetzt worden.
Sein Abitur legte er 1985 am Kurt Huber-Gymnasium in Gräfelfing ab. Gräfelfing
ist mir ein Begriff, weil dort vor vielen Jahren ein ideenreicher
Geschäftsmann, der von der Fachmarktkonzeption in den Vereinigten Staaten sehr
angetan war, die amerikanische Idee in unserem Lande umzusetzen begann. Aus
dieser Marketingidee wurden die ersten deutschen Fachmärkte geboren. Zurück zu
Wolfgang Winter, der Verständnis für meinen Exkurs haben wird.
1986 bis 1987 kam er seinen Pflichten gegenüber dem Vaterland nach und leistete
seinen Grundwehrdienst.
1987 begann er das Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig
Maximilian-Universität in München, das er 1993 als Diplom-Kaufmann abschloss.
Er war dann von 1994 bis 1998 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für
Internationales Management an der Fakultät für Wirtschafts- und
Organisationswissenschaften an der Universität der Bundeswehr München.
1998 promovierte er zum Dr. der Staatswissenschaften (rer. pol.) mit dem
interessanten Thema, mit dem wir uns hier auch beschäftigt haben, „Theorie des
Beobachters - Skizzen zur Architektonik eines Metatheoriesystems“.
Schon während seiner Zeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter betätigte sich
Wolfgang Winter als Unternehmensberater.
Seit Oktober 1999 ist er Dozent für Internationales Management an der
Berufsakademie Heidenheim in den Fachrichtungen Handel und Industrie. Seine
Lehrveranstaltungen sind kurz unter den Titeln Führung, Organisation,
Wissenschaftstheorie und Marketing zusammenzufassen.
Seine Forschungsinteressen richten sich insbesondere auf
· Internationales Management,
· Theorien der Beratung,
· Soziologische Systemtheorie,
· Radikal konstruktivistische Erkenntnistheorie,
· Second Order Cybernetics und
· Laws of Form.
Wolfgang Winter ist Mitbegründer des Court Jester Concept. Hier wird die Kraft
von Metaphorik und historisierenden Verfremdungen genutzt, Personen, Teams und
Organisationen werden „verführt“, mit dem Hofnarren an der Hand, zu
experimentellen Zeitreisen in die Vergangenheit aufzubrechen. Und, dies bei
allem Ernst, stets mit einem Augezwinkern. Der Denk- und Theoriefigur des
Beobachters wird ein farbenfrohes und ausdrucksstarkes Gesicht verliehen.
Dadurch wird die Brücke zwischen theoretischem Konstruktivismus, der Kybernetik
und der Manage-mentpraxis geschlagen.
Wolfgang Winter betreibt eine intensive Publikations- und Vortragstätigkeit.
Ich will hier nur beispielhaft auf die Veröffentlichungen ,Grenzen der Werbung’
in „Grenzen des ökonomischen Denkens“ eingehen und auf ‚Alles ist hier und
jetzt’ – über die Schwierigkeit eines Zwerges, einen Riesen zu erfassen, einen
Beitrag für eine Festschrift für Heinz von Foerster. Ich kenne ihn aus
Beiträgen für Lernende Organisation (LO), der Zeitschrift für systemisches
Management und Organisation, deren Chefredakteurin Sonja Radatz wir heute
ebenfalls ehren.
Das Thema seiner Promotion hat Wolfgang Winter nicht mehr losgelassen. Im
Verlag Neue Wissenschaft erschien 1999 sein Buch „Theorie des Beobachters -
Skizzen zur Architektonik eines Metatheoriesystems“, das ich zu rezensieren die
Ehre hatte.
Heinz von Foerster schrieb zu diesem Band: „Ich habe mit zunehmendem Entzücken
dieses Riesenwerk durchgelesen und mit Erstaunen die verschiedensten
Blickwinkel der zahlreichen hier zitierten Autoren -die führenden Geister eines
weiten Spektrums der zuständigen Fachwissenschaften- auf das Eindrucksvollste integriert
und komplementiert gesehen. Die vielleicht von einem logisch-philosophischen
Standpunkt schwierigsten Überlegungen, nämlich dann, wenn der Beobachter in
seinen eigenen Bereich der Beobachtung wieder eintritt, werden vom Autor in
höchst eleganter und klarer Weise entwickelt:
die übliche Angst vor so entstehenden Paradoxa verwandelt Wolfgang Winter in
den Genuss einer Einsicht in eine neue Dimension. Die umfassende Breite dieses
Werkes, vorgelegt mit einer selten zu findenden Tiefe der Behandlung, hat mich
überredet, die „Theorie des Beobachters“ als die Enzyklopädie des Beobachtens
zu verstehen.“
Heinz hatte Recht: Im Werk von Wolfgang Winter stößt man auf ein
Literaturverzeichnis von mehr als 100 Seiten, je etwa 15 Eintragungen auf einer
Seite, findet also um die 1.500 Referenzen.
Durch die systematische Aufarbeitung der Theorie des Beobachters in diesem Werk
hat Wolfgang Winter einen grundlagentheoretischen Beitrag für die
Wissenschafts- und Forschungspraxis geleistet. Damit hat er sich für den Preis
für Gesellschafts- und Organisationskybernetik ausgezeichnet und die Jury hat
ihm diesen Preis einstimmig zuerkannt.
Berlin, am 16. November 2003
Honorarprofessor Dr. Siegfried Piotrowski
als Sprecher der Jury
Bericht über den Berliner November
Neuigkeiten aus dem
kalten Krieg.
Zu einer Patentschrift von Klaus Fuchs und John von Neumann
von Peter Bexte
Zu den verlockendsten Texte gehören allemal die verbotenen. Am 28.5.1946 wurde
in den USA eine Patentschrift eingereicht, deren Inhalt der Öffentlichkeit bis
heute vorenthalten wird. „Sensitive information deleted“, steht auf dem einzig
publizierten Cover. Es könnte einer der einflußreichsten Texte der
Nachkriegsgeschichte gewesen sein.
Auf einem gemeinsamen Kongress der Leibniz-Sozietät und der Deutschen
Gesellschaft für Kybernetik im Berliner Harnack-Haus war viel von diesem Papier
die Rede. Die Namen seiner beiden Autoren lassen aufhorchen. Da war erstens
John von Neumann, der große Mathematiker, dessen Berechnungen und Rechenanlagen
das amerikanische Atombombenprojekt ermöglichten. Seine Arbeiten zählen zu den
Grundbausteinen der Informatik; bis heute arbeiten unsere Computer auf Basis
einer von-Neumann-Architektur. Der Name des zweiten Autors wird dagegen mit
Assoziationen anderer Art verknüpft: Klaus Fuchs war einer der wichtigsten
Atomspione Moskaus. Von 1942 - 1949 hat er dem KGB aus den geheimsten
Abteilungen der amerikanischen und Britischen Atomwaffenprojekte berichtet. Er
war dort tätig, weil er ein unbestreitbar genialer Physiker gewesen ist. Nach
seiner Verhaftung und nach neunjährigem Gefängnisaufenthalt ist er 1959 in die
DDR gegangen. - Dass die Lebenswege des Klaus Fuchs und des John von Neumann
sich kreuzten mag im Rückblick erstaunlich wirken.
Dieses Erstaunen aber werden wir verlernen müssen. Es setzt zu viel ungeprüfte
Annahmen über die Nachkriegszeit voraus. Diesen Eindruck vermittelte ein
Vortrag von German Gontscharow. Dass ein russischer Wissenschaftler seines
Kalibers im Harnack-Haus erschien, war eine kleine Sensation; immerhin hat
dieser Ort von 1945-94 als amerikanisches Offizierskasino gedient. Dagegen
verbindet sich der Name des Redners mit Arsamas-16, der russischen Atomstadt,
wo Gontscharow seit 1952 als Mitarbeiter Sacharows am Bau der sowjetischen
Wasserstoffbombe beteiligt war. Staunend steht man einem freundlich-akkuraten,
älteren Herrn gegenüber, der einiges aus dem Zentrum des Schreckens zu
berichten weiß. In Arsamas-16 hat man die Patentschrift Fuchs / von-Neuman
gekannt.
Gontscharow berichtete aus eigener Erfahrung wie auch aus russischen Archiven.
Kurz gesagt, beinhaltete das Patent von 1946 ein Schema zur Zündung der
Wasserstoffbombe, und zwar nach dem Prinzip der Strahlungsimplosion.
Letztendlich wurden weder die amerikanische noch die sowjetische H-Bombe nach exakt
diesem Schema gebaut, beide aber waren entscheidend angeregt durch das
sagenumwobene Patent. Gontscharow berichtete Details, die der Patentautor Fuchs
bis zum Ende seines Lebens 1988 nie erfahren hat. Die Verkehrs- und
Entscheidungswege über den berüchtigten Berija müssen abenteuerlich gewesen
sein. Fuchs aber - so der Redner - habe beide Seite des kalten Krieges
beliefert in der dezidierten Absicht, das Gleichgewicht des Schreckens
auszubalancieren. Aus dem moralisch zweifelhaften Atomspion würde damit die
Lichtgestalt eines Retters der Menschheit. - Es wäre wünschenswert, diese These
in russischen wie in amerikanischen Archiven überprüfen zu können, und zwar
ohne auf das Label zu stoßen: „Sensitive information deleted“.
Die Verklammerung von Politik und Wissenschaft im Zeichen der Macht hat die
Nachkriegszeit bestimmt. Indem sich diese Verquickung löst, werden neue
Geschichtsschreibungen möglich. Die Wissenschafts-geschichte wird manches
klären müssen, was der Politikgeschichte unzugänglich blieb.
Mitgliederversammlung
der
Deutschen Gesellschaft für Kybernetik (GfK)
Jahresbericht 2002 des federführenden Direktors der Deutschen Gesellschaft für
Kybernetik
am 15.
November 2003
Sehr verehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
zwei Tage unseres diesjährigen traditionellen Berliner November mit dem
Kolloquium „Ethik in der Wissenschaft“ und dem begonnenen Kolloquium
„Kybernetik der Kybernetik“, das wir morgen fortsetzen und mit der Verleihung
der Preise für Gesellschafts- und Organisationskybernetik beschließen werden,
liegen hinter uns.
Ein besonderer Dank gilt allen Referenten, die zu diesem interessanten Kongress
beitrugen und beitragen. Danke aber auch insbesondere den Kollegen
Fuchs-Kittowski und Dittmann, die meine große Arbeit, die ein solcher Kongress
mit sich bringt, wie immer mit allen Kräften unterstützt haben.
Wie anlässlich der vorigen Mitgliederversammlung beschlossen, haben wir in
diesem Jahr einen Tagungsbeitrag von € 30,-- erhoben. Die Kosten für den
Veranstaltungsraum hier im schönen Harnack-Haus, für die Bereitstellung der
Tagungstechnik, Reisekostenzuschüsse für Referenten aus dem Ausland etc. sind
gewaltig. Ich habe die Hoffnung, dass wir sie durch die Tagungsgebühren wieder
hereinholen. Ansonsten sind Ihrer Spendenbereitschaft keine Grenzen gesetzt.
Im vergangenen Jahr haben wir gemeinsam mit der Leibniz-Sozietät das Kolloquium
„Kybernetik und Interdisziplinarität in den Wissenschaften - Georg Klaus zum
90. Geburtstag“ in der Staatsbibliothek veranstaltet. Ich sage meinen
herzlichen Dank an den Präsidenten der Leibniz-Sozietät für die hervorragende,
fast bin ich geneigt zu sagen freundschaftliche Zusammenarbeit, in den letzten
Jahren.
Eingebettet in dieses Kolloquium war die Vergabe des Wiener-Schmidt-Preises an
den Kollegen Friedhart Klix.
Ich bin, wie Ihnen bekannt ist, Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für
Pädagogik und Information -GPI- , die mit uns gemeinsam den
Wiener-Schmidt-Preis initiiert hat und vergibt. An zwei Vorstandssitzungen im
Jahre 2002 und natürlich der Vergabe der Comenius-Preise habe ich teilgenommen.
Herr Fuchs-Kittowski und ich haben die Beiträge des Kolloquiums 2002 gesammelt
und inzwischen fast komplett an den Trafo-Verlag abgeliefert. Leider fehlen
zwei Beiträge, auf die wir nun aber nicht mehr warten werden und es fehlt unser
gemeinsames Vorwort, zu dessen Endfassung wir leider noch nicht gekommen sind,
weil uns die Vorbereitung des Berliner November 2003 völlig forderte. In aller
Zeitkürze werden wir unser Manuskript abliefern, so dass dann endlich der Band
in Druck gehen und schon bald vorgelegt werden kann.
Herr Dittmann ist mit einem zweiten Band, für den die Autorenfinanzierung
inzwischen steht, beschäftigt. Auch hier glauben wir, dass es rasche
Fortschritte geben wird.
Herr Dittmann ist Vater geworden und hatte für eine kleine Zeit viel besseres
zu tun, als sich um den Sammelband zu kümmern. Herzlichen Glückwunsch an Herrn
Dittmann und Familie nachträglich von uns allen.
Wo wir schon bei nachträglichen Glückwünschen sind, kann ich die auch gleich
noch bei dem Kollegen Lohse, der kürzlich seinen 75. gefeiert hat, in Ihrer
aller Namen loswerden.
Wir haben uns von den Grundlagenstudien, die der Kollege Frank herausgibt,
trennen müssen, weil wir die Kosten nicht mehr aus den niedrigen Beiträgen
begleichen konnten. Ich nehme an, dass der eine oder andere inzwischen
selbständiger Bezieher von grkg/H geworden ist.
Wo nicht, aber Interesse besteht, wird Herr Frank sicher gerne ein Angebot
machen.
Wir haben unsere weit vor meiner Zeit eingegangene Mitgliedschaft in der
Internationalen Akademie der Wissenschaften zum Jahresende gekündigt.
Mit großer Freude kann ich Ihnen mitteilen, dass wir inzwischen Mitglied in der
International Federation for Systems Research, dem Weltverbund der kybernetischen
Gesellschaften, sind.
Im kommenden Jahr werden wir wieder den Wiener-Schmidt-Preis verleihen. Wir
werden das zusammen mit der GPI anlässlich einer großen Veranstaltung in Wien
tun.
Der Berliner November 2004 ist von den Themen her gesichert. Ich gehe davon
aus, dass uns Herr Fuchs-Kittowski dazu gleich noch etwas sagt.
Die diesjährige Jury zur Vergabe des Preises für Organisationskybernetik hat
beschlossen, den Heinz von Foerster - Preis für Organisationskybernetik zu
begründen. Mit ihm sollen junge Wissenschaftler gewürdigt werden, wie wir es
morgen erstmals schon bei den Preisvergaben tun.
Ich bedanke mich bei Ihnen allen für Ihre Verbundenheit zur Deutschen
Gesellschaft für Kybernetik und zu mir persönlich. Ich bedanke mich bei meinen
Kollegen im Vorstand und im Beirat herzlich für ihre Mitarbeit. Sie wählen
nachher einen neuen Vorstand und Beirat für die Jahre 2004 und 2005. Herr
Kollege Lohse wird dem neuen Vorstand nicht mehr angehören, altersbedingt
möchte er nur noch im Beirat mitarbeiten.
Den neuen Beirat wollen wir verkleinern. Ab dem kommenden Jahr soll der Beirat
ein bis zweimal im Jahr tagen. Der Beirat wird sich ein Statut für eine noch
effektivere Arbeit geben.
Der neue Vorstand
für die Jahre 2004 und 2005
Federführender
Direktor:
Honorarprofessor Dr. Siegfried Piotrowski, Sibiu und Hagen,
stellvertretende
Direktoren:
Dr. Frank Dittmann, Paderborn und
Professor Dr. Klaus Fuchs-Kittowski, Berlin.
Sekretär:
Marcus Fuchs, Zschopau
Schatzmeister:
Dipl.-Ing. Dieter Trautmann, Berlin
Der Beirat:
Monika Broecker, Hamburg,
Professor Dr. Alfred Locker, Wien,
Professor Dr. Heinz Lohse, Leipzig,
Professor Dr. Dr. Gerhard E. Ortner, Paderborn und Hagen,
Magister Sonja Radatz, Wien,
Professor Dr. Hartmut Schultze, Berlin.
Der
Wiener-Schmidt-Preises 2004
Anläßlich der Konferenz
"Multimedia -
ethische Europabildung"
vergeben die Gesellschaft für Pädagogik und Information (GPI) [1] und die
Deutsche Gesellschaft für Kybernetik (GfK) [2]
im Rahmen eines kybernetischen Kolloquiums
am Freitag, 11. Juni
2004
an der Universität
Wien
den Wiener-Schmidt-Preis 2004.
[1] Die Gesellschaft für Pädagogik und Information (GPI)
Die Gesellschaft für Pädagogik und Information (GPI) ist eine gemeinnützige wissenschaftliche
Fachgesellschaft, die Multimedia, Bildungstechnologie und Mediendidaktik
fördert. Sie organisiert nationale und internationale Symposien, Fachtagungen
und Medienwettbewerbe.
Seit 1995 führt die GPI den deutschen und europäischen Comenius-Medienwettbewerb
durch verleiht für herausragende didaktische Multimediaprodukte und
europolitische Bildungsmedien die Comenius-Auszeichnungen: Comenius-Siegel,
Comenius-Medaille und Comenius-Euromedia-Medaille. Als internationale
wissenschaftliche Vereinigung arbeitet die GPI in verschiedenen europäischen
Projekten mit Medienwissenschaftlern und Bildungsexperten aus Europa zusammen.
Das Institut für Bildung und Medien (IB&M) wurde als Einrichtung der GPI
1991 gegründet und bearbeitet Projekte zu Bildung und Medien, insbesondere zur
Entwicklung von Bildungsmedien, Dokumentation von Medien, Erstellung von
Datenbanken, Evaluation von Bildungsmedien/MultimediaSoftware und zur
Entwicklung und Realisierung von Multimedia- und Internetvorhaben.
Mehr Informationen: www.gpi-online.de
.
[2] Die Deutsche Gesellschaft für Kybernetik (GfK)
Die Einrichtung des „Lehrstuhls für Informationswissenschaft“ an der
Pädagogischen Hochschule zu Berlin im Jahre 1963 kann als Ursprung des
Instituts für Kybernetik (IfK) angenommen werden. Schon bald dehnte sich das
Arbeitsgebiet über die Lehrautomatenentwicklung hinaus auf andere Zweige der
Kommunikationskybernetik, insbesondere der kybernetischen Pädagogik, aus: auf
die Informations-psychologie, die systematische Entwicklung von Lehralgorithmen,
den rechnerunterstützten Unterricht und die Organisationskybernetik.
Im März 1966 veröffentlichten IfK und GPI das erste Fachlexikon der
kybernetischen Pädagogik und der Programmierten Instruktion im Verlag Schnelle:
Professor Dr. Hermann Schmidt, der dem Institut eng verbunden war, schrieb das
Geleitwort.
1972 gab sich das Berliner Hochschulinstitut die Rechtsform des eingetragenen
Vereins. Dieser Verein führte seit 1994 den Namenszusatz "Gesellschaft für
Kommunikationskybernetik".
Die am 31. August 2000 an der FernUniversität in Hagen stattgefundene
Mitgliederversammlung beschloß die Namensänderung in Deutsche Gesellschaft für
Kybernetik e.V..
Der am 8. Juni 1999 in Wien protokollierte umfassende Kybernetikbegriff
schließt u. a. die folgenden Disziplinen ein:
Mathematische Informationstheorie, Informatik, Regelungstheorie, allgemeine
Systemtheorie, Wirtschaftskybernetik (mathematische Wirtschaftsforschung),
Spieltheorie, Organisationskybernetik, Theorie künstlicher Intelligenz,
Bildungstechnologie.
Die Deutsche Gesellschaft für Kybernetik ist eine gemeinnützige
wissenschaftliche Fachgesellschaft.
Mehr Informationen: www.gesellschaft-fuer-kybernetik.org
[3] Der Wiener - Schmidt - Preis
Im Dezember 1994 wurde an der Technischen Universität Berlin während einer
Feierstunde anläßlich der 100. Geburtstage von Hermann Schmidt und Norbert
Wiener der Wiener - Schmidt - Preis von der Gesellschaft für Pädagogik und
Information (GPI) und der damals noch Institut für Kybernetik Berlin e. V. /
Gesellschaft für Kommunikationskybernetik heißenden Gesellschaft proklamiert.
Er wurde gestiftet zunächst nur für hervorragende wissenschaftliche Leistungen
zur Förderung der Bildungstechnologie; das Statut ist 2001 dem 1999
überarbeiteten Kybernetikbegriff angepasst worden.
Am 30./31. Juli 1996 fand
an der Pädagogischen Fakultät der Karlsuniversität Prag aus Anlaß des 70.
Geburtstags von Professor Dr. Milos Lánský ein Internationales Symposion über
Bildungskybernetik statt. Dabei wurde erstmals der Wiener - Schmidt - Preis an
Professor Dr. Milos Lánský vergeben.
Anläßlich der Internationalen Woche der Begegnung vom 13. bis 21. Februar 1998
an der Universität/GH Paderborn würdigte die Gesellschaft das Lebenswerk von
Professor Dr. Klaus Weltner durch die zweite Verleihung des
Wiener-Schmidt-Preises.
Pfingsten 2000 veranstaltete die Gesellschaft in Hradec Kralové (Königsgräz/CZ)
die 8. Prager Konferenz über Kybernetische Pädagogik mit. Dort wurde zum
dritten Mal der Wiener-Schmidt-Preis verliehen; geehrt wurde damit Professor
Dr.-Ing. Uwe Lehnert, Berlin.
Im November 2002 veranstalteten die Leibniz - Sozietät und die Deutsche
Gesellschaft für Kybernetik gemeinsam das Kolloquium "Kybernetik und
Interdisziplinarität in den Wissenschaften - Georg Klaus zum 90. Geburtstag"
in der Staatsbibliothek, Berlin, Unter den Linden. Anläßlich diese Kolloquiums
wurde der Wiener-Schmidt-Preis 2002 an Professor em. Dr. habil. Dr. h. c. mult.
Friedhart Klix, Berlin verliehen.