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ausgabe 2 - juni 2000 - issn 1439 - 8850
kybernetiknet is
kybernetiknet will
Unter dem Thema
Cybernetic Models in Education and
Interpersonal Communication
Kybernetische Modelle in der Bildung
und zwischenmenschliche Kommunikation
fand in Hradec Králové (CZ) vom 12. bis 14. Juni 2000 die 8. PKKP statt.
Organisatoren der Konferenz waren:
Grußadressen kamen von:
Die Festvorträge hielten
Daran schloß sich eine Feierstunde
mit der Vergabe des Wiener-Schmidt-Preises für hervorragende
wissenschaftliche Leistungen zur Förderung der Bildungstechnologie
an. Dieser von der Gesellschaft für Pädagogik und Information
(GPI) und deren selbständiger Sektion Institut für Kybernetik
Berlin e.V. (IfK) getragene Preis wurde erstmals 1996 in Prag an Professor
RNDr. Milos Lánský, CSc., vergeben, im Jahre 1998 in Paderborn
dann an Professor Dr. Klaus Weltner.
Für das Jahr 2000 erhielt den Preis
Universitäts-Professor Dr.-Ingenieur Uwe Lehnert, Freie Universität
Berlin.
Am Abend fand ein Empfang der Auslandsgäste beim Rektor Magnificus der Pädagogischen Universität statt und mit einem Konzert des Tschechischen Knabenchors 'Boni Pueri' unter der Leitung des Chormeisters Mgr. Pavel Horák, Ph.D. endete dann diese hervorragend organisierte Veranstaltung.
Die Laudatio zur Verleihung des Wiener-Schmidt-Preises hat folgenden Inhalt:
Die Gesellschaft für Pädagogik und Information (GPI) vergibt zusammen mit ihrer selbständigen Sektion Institut für Kybernetik Berlin e.V. / Gesellschaft für Kommunikationskybernetik (IfK / GKK) den
Wiener-Schmidt-Preis für das Jahr 2000
an Universitäts-Professor Dr.-Ingenieur Uwe Lehnert, Freie Universität Berlin.
Die beiden Gesellschaften, die Jury und
die Stifter würdigen hiermit das Lebenswerk von Prof. Dr. Lehnert,
insbesondere seine erfolgreichen Bemühungen, die kommunikationskybernetisch
fundierte Bildungstechnologie durch universitäre Lehre (ab 1966 an
der Pädagogischen Hochschule, seit 1980 an der Freien Universität
Berlin) und durch zahlreiche fachliche Veröffentlichungen zu verbreiten
und durch Fachverbände und Fachtagungen institutionell zu verankern,
aber auch seine eigenen theoretischen und konstruktiven Beiträge zur
Bildungsmedientechnologie und Mediendidaktik vor allem des rechnerunterstützten
Unterrichts.
Mitgewürdigt wird ferner, dass er
die Ergebnisse seiner Forschungs- und Entwicklungsarbeit originär
in deutscher Sprache veröffentlichte und ihre Dokumentation und Zugänglichkeit
förderte, indem er zunächst wenigstens seine frühen bildungstechnologischen
Arbeiten in Band 4 der Quellensammlung „Kybernetische Pädagogik /
Klerigkibernetiko“ von Meder / Schmid / Barandovská / Lánská
/ Pinter einbrachte. Die Reproduktion zweier neuerer Beiträge im 10.
Band dieser Sammlung zeigt die Spannweite seiner späteren fachlichen
Tätigkeit, die von der Praxis der Erwachsenenbildung im EDV-Bereich
bis zur philosophischen Reflexion der Bildungskybernetik reicht.
Prof. Dr.-Ing. Uwe Lehnert ist gebürtiger Berliner, begann aber seine Schulzeit rund 90 km von Königgrätz entfernt, schloss sie 1956 in Oldenbourg/Niedersachsen ab und kehrte unmittelbar anschließend in seine Geburtsstadt zurück, um an der Technischen Universität bis 1965 Nachrichtentechnik zu studieren. Dort lehrte damals noch Hermann Schmidt, bei dem Lehnert 1963 eine 84-seitige Studienarbeit schrieb. Das flüssig bearbeitete Thema - „Der Regelkreis als ganzheitliches Gebilde in Technik und Biologie" - führt weit über Lehnerts damaliges Studienfach hinaus in physiologische und philosophische Fragestellungen hinein. Die Arbeit könnte als Brücke zum zwei Jahre später erfolgten Eintritt Lehnerts in das Institut für Kybernetik gedeutet werden, das inzwischen von Prof. Dr. Helmar Frank an der Berliner Pädagogischen Hochschule gegründet worden war und engen Kontakt zu Hermann Schmidt hielt.
In diesem Institut arbeitete Uwe Lehnert vor allem auf dem Gebiet sowohl der autonomen wie auch der rechnergestützten Lehrautomaten, wobei er insbesondere an der Entwicklung des Systems Bakkalaureus maßgebend beteiligt war. Der praktische Einsatz all dieser frühen Entwicklungen war zwar damals noch beschränkt, jedoch führten sie zu unterrichtswissenschaftlichen Fragen, die sich beim herkömmlichen Unterricht in dieser Schärfe nie stellten. Sie trugen daher erheblich zur Weiterentwicklung der Bildungswissenschaft bei und förderten nicht zuletzt auch die Diskussion über die objektiviert erreichbaren Bildungsziele. Lehnerts klare und einfache Lehrzielklassifikation wurde inzwischen Lehrbuchelement. Die damals geleistete theoretische Fundierung der Bildungsmedientechnologie und Mediendidaktik, wie sie nicht zuletzt in Lehnerts Doktorarbeit (1971) ihren Ausdruck findet, wird von der heutigen Auseinandersetzung mit den modernsten Medien zwar meist ausgeschlossen, aber nicht übertroffen. Manche der von ihm damals schon aufgewiesenen Möglichkeiten werden heute erst praktikabel.
1972 baute Lehnert sein in der Doktorarbeit theoretisch begründetes und (vor allem hinsichtlich des Betriebs-Softs) vorentwickeltes „hierarchisch aufgebautes, kleinrechnergesteuertes Mehrbenutzer-Lehrsystem für Einzel- und Gruppenschulung“ praktisch auf und kontrollierte seine industrielle Fertigung. Unter dem Produktnamen „Educator“ bestand es seine erste Praxiserprobung mit 16 Adressatenplätzen bei der Belgischen Staatsbank. Damit wurde Dr.-Ing. Uwe Lehnert zum wohl wichtigsten europäischen Pionier des bildungskybernetisch fundierten rechnerunterstützten Unterrichts. Die damalige Pädagogische Hochschule Berlin berief ihn schon 1972 auf die hierfür eingerichtete, mindestens europaweit wohl erste Professorenstelle für Didaktik des Rechnerunterstützten Unterrichts.
Schon spätestens seit 1970, mit der Herausgabe seines (auch in holländischer Übersetzung erschienenen) Sammelbands „Elektronische Datenverarbeitung in Schule und Ausbildung - Erfahrungen, Praxis, Planungen“, hatte Prof. Dr. Lehnert sein Arbeitsgebiet auf prinzipiell alle Fragen des Einflusses der EDV auf den Unterricht ausgeweitet, weshalb heute sein Arbeitsbereich an der Freien Univerität Berlin die von ihm gewählte Bezeichnung „Bildungsinformatik und Bildungsorganisation“ trägt. Dieses Gebiet vertritt Prof. Dr. Lehnert schon seit 1976 als ordentlicher Professor, aber auch als Leiter zahlreicher Praxisseminare, die er im deutschen Sprachraum nicht zuletzt zur Ausbildung von DV-Dozenten durchführte und weiter durchführt. Eine Vielzahl einschlägiger Beiträge zu Fachzeitschriften und Tagungsbänden wie auch vier (teils schon in mehreren Auflagen erschienene) eigene Buchveröffentlichungen und weitere vier von ihm initiierte und herausgegebene Sammelbände beweisen den vorrangigen Praxisbezug von Lehnerts bisherigem Lebenswerk, ohne dass dabei die Verwurzelung im kybernetischen Denken und die Orientierung an der cartesisch-analytischen Methode der heutigen Bildungskybernetik verschwiegen würde. Das gilt nicht zuletzt auch für Lehnerts bewusstes Aufgreifen kybernetischer Prinzipien, wenn er bei der Organisation von Bildungsmaßnahmen (insbesondere im informatischen Bereich) Methoden des sog. „Bildungscontrollings“ anwendet (das besser Bildungssystemreglung genannt werden könnte).
Obgleich Mitarbeiter von Prof. Dr. Lehnert zurecht schon „Sachkompetenz, hohe Menschlichkeit und Bescheidenheit“ zu seinen „Markenzeichen“ erklärten, und diese Eigenschaften eher an einen stillen Gelehrten denken lassen, leistete Prof. Dr. Lehnert seine wohl wichtigsten Beiträge zur kybernetisch fundierten Bildungstechnologie im organisatorischen Bereich. Schon 1967 - 1969 organisierte er als Geschäftsführer der GPI die großen Symposien in Berlin, München und Wien. 1974 wurde er als Nachfolger von Prof. Dr. Milos Lánský GPI-Vorsitzender und blieb anschließend für 20 Jahre, von 1976 - 1996, als 2. Vorsitzender im Vorstand, in dem er noch heute tätig ist. Die GPI darf als nicht nur ältester und bekanntester sondern auch heute noch fachlich führender deutscher Verband für den Gesamtbereich der Bildungstechnologie gelten, der von Schulverwaltungen und Lehrerverbänden wie auch von der Bildungspolitik von Anfang an beachtet wurde. Viele speziellere Gründungen gingen von der GPI aus oder aus ihr hervor - darunter nicht zuletzt das Institut für Kybernetik Berlin e.V., das nun als Gesellschaft für Kommunikationskybernetik eine selbständige Sektion der GPI ist, und das von Anfang an als Hauptaufgabe die Verbreitung der ältesten deutschsprachigen kybernetischen Fachzeitschrift erfüllte: der Grundlagenstudien aus Kybernetik und Geisteswissenschaft / Humankybernetik. Zwei Jahrzehnte, vom Gründungsjahr 1972 bis 1992, leitete Prof. Dr. Lehnert als geschäftsführender Direktor diesen bildungskybernetischen Spezialverband, der ohne diese Beharrlichkeit inzwischen durch gegenläufige Modewellen weggeschwemmt worden wäre.
Damit im neuen Jahrhundert nicht zuletzt auch die kommunikationskybernetische Grundlagenforschung zur Bildungstechnologie gewahrt und weiterbetrieben werden kann, sind an dessen Schwelle die Erhaltung und Neuschaffung der wissenschaftsorganisatorischen Rahmenbedingungen, wissenschaftsrevisorische Anstrengungen und die Nachwuchsgewinnung für die bildungskybernetische Forschungs- und Entwicklungsarbeit von vorrangiger Bedeutung. Insbesondere zur gesellschaftlichen Verankerung der Bildungstechnologie in diesen Dimensionen leistet Prof. Dr.-Ing. Uwe Lehnert schon seit 35 Jahren Hervorragendes. Aus diesem Grund sowie in Würdigung seiner eigenständigen Beiträge zur kybernetisch fundierten Bildungstechnologie, insbesondere zur Bildungsinformatik, verdient niemand mehr als er mit dem Wiener-Schmidt-Preis 2000 ausgezeichnet zu werden.
Zu verkünden in Königgrätz (Hradec Kralové) am 12. Juni 2000.
Der Wiener-Schmidt-Preis wird damit zum dritten Mal vergeben. Voraus ging 1996 in Prag die Vergabe an Prof. Dr. Milos Lánský und 1998 in Paderborn die Vergabe an Prof. Dr. Klaus Weltner.
Die Mitglieder der Jury waren
für die GPI:
Prof. Dr. Ludwig Issing (Berlin),
Prof. Dr. Dr. Gerhard Ortner (Hagen /
Berlin / Paderborn),
für das IfK/GKK:
Prof. Dr. Heinz Lohse (Dresden / Leipzig),
Prof. Dr. Siegfried Piotrowski (Sibiu-Hermannstadt
/ Hagen),
für die Stifter:
Dr. Michael Schmidt (Versmold),
Prof. Dr.habil. Dr.h.c. Helmar Frank (Paderborn
/ Berlin / Sibiu / Nitra), Sprecher der Jury,
Die Stifter für die Preisvergabe
2000 waren:
Prof. Dr. habil. Dr.h.c. Helmar Frank
MdAIS (Paderborn / Berlin / Sibiu / Nitra / Moskvo),
Gabi Schmidt-Adam (Auckland, New Zealand),
Joachim Schmidt (Berlin),
Dr. Michael Schmidt (Versmold).
Bildmaterial zur PKKP 2000
Pfingstsonntag trafen sich Mitglieder dieser beiden kybernetischen Institutionen in Königgräz. TAKIS wird zukünftig selbständige Sektion der AIC sein. Zur Vorsitzenden des neuen Vorstands (Präsidentin) wurde Professorin Dr. Eva Poláková, Nitra/SK, gewählt.
Voraussichtlich Ende August/Anfang September
des Jahres 2002 will die neue Präsidentin die Tradition der Weltkongresse,
die die AIC in Namur veranstaltete, fortführen und erstmals einen
kybernetischen Weltkongress nach Nitra einberufen.
Bildungstechnologie
zu Beginn des 21. Jahrhundert
von Siegfried Piotrowski, Sibiu und
Hagen
Vortrag am 12. Juni anlaesslich der
PKKP 2000 in Hradec Králové
Das Ergebnis einer Studie der Boston Consulting
Group lautet:
"Der internationale Studentenstrom zieht
an Deutschland vorbei in die USA."
Dieses Ergebnis ist nicht nur auf Deutschland
anzuwenden, sondern auf viele europaeische Laender und insbesondere auch
auf die EU - Erwartungslaender.
Ein wichtiges Argument dafuer seien die
herausragenden MultiMedia - Angebote vieler US - Universitaeten, fuehrt
Mark Woessner aus, der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann - Stiftung.
Er sagt: "Die fuer die Studenten attraktivsten Universitaeten arbeiten
konsequent mit neuen Technologien."
Der Medien- und Bildungsexperte und ehemalige Hochschulrektor Peter Glotz prognostizierte: "Bereits in fuenf Jahren wird mindestens die Haelfte aller Studenten an virtuellen Hochschulen studieren."
Der globale Bildungsmarkt steht nach Recherchen eines Expertenkreises, den Peter Glotz leitet, in den naechsten Jahren vor einem radikalen Wandel. Der MultiMedia - Einsatz wird fuer Universitaeten zur "Ueberlebensfrage". Lernwillige werden im Internet nach weltweit angebotenen Kursen und Abschluessen suchen, virtuelle Hochschulen werden in direkte Konkurrenz zu klassischen Hochschulen treten.
Der Einsatz der Neuen Medien ist mit immensen Kosten verbunden, pro Studiengang mit mehreren Millionen Euro. Universitaeten muessen unternehmerisch denken und handeln lernen, es ist eine gemeinsame strategische Ausrichtung von Regierungen, Hochschulen und Industrien zu finden.
In einer Meldung vom 12. Mai dieses Jahres
heisst es: "Kostenlos studieren, wann und wo man will - die Virtuelle Hochschule
Bayern (vhb) soll es moeglich machen. Am 15. Mai will Bayerns Wissenschaftsminister
Hans Zehetmair in Hof/Saale den Online-Startschuss fuer den Pilotbetrieb
der Hochschule geben. In zunaechst 5 Faechergruppen sollen den rund 200.000
Studenten im Freistaat die besten multimedialen Lehrangebote aller Bayerischen
Hochschulen und Fachhochschulen zur Verfuegung stehen. Zunaechst werden
im Internet rund 50 Kurse in Informatik, Ingenieurwissenschaften, Medizin,
Wirtschaftswissenschaften und Schluesselqualifikationen angeboten."
Auf der Website der vhb fand ich den Hinweis,
dass die Fachbereiche, "Schools" genannt, unter Mitwirkung fuehrender Fachvertreter,
natuerlich auch kompetenter Vertreter der Nutzer, nur die besten Angebote
der bayerischen Hochschulen auswaehlen sollen. "Wettbewerb wird zum wesentlichen
Werkzeug fuer das Qualitaetsniveau" heisst es dort, und: "Neue Institutionen
und Buerokratien werden weitestgehend vermieden."
Mit unterschiedlichen Prioritaeten hat
die Leitungsgruppe fuer die Planungsarbeiten Vorarbeiten in folgenden Bereichen
geleistet:
Informatik | 'School of Computing' |
Ingenieurwissenschaften | 'School of engineering' |
Wirtschaftswissenschaften | 'School of Business Sciences' |
Medizin | 'School of Health' |
Schlüsselqualifikationen | 'Key Qualifications' |
Naturwissenschaften | School of (natural) Science' |
Geisteswissenschaften | 'School of Humanities' |
Sozialwissenschaften | 'School of Social Science' |
Kunst, Architektur, Design | 'School of Arts' |
Rechtswissenschaften | 'School of Law' |
Erziehungswissenschaften,
Lehrerbildung |
'School of Education' |
Das Praesenzstudium an einer der neun
Universitaeten oder 15 Fachhochschulen soll nur begleitet werden, das Online-Studium
will es nicht etwa ersetzen. An der jeweiligen Universitaet oder Fachhochschule
nicht angebotene Lehrinhalte koennen ergaenzend an der virtuellen Uni wahrgenommen
werden.
Die zur Zeit noch nicht angebotenen Fachbereiche
sollen im Laufe von fuenf Jahren das Angebot ergaenzen. Wahrscheinlich
ist, dass in fuenf Jahren ein virtuelles Vollstudium realistisch ist. Nach
Meinung des Planungskoordinators Walter F. Kugemann von der Universitaet
Erlangen-Nuernberg soll die virtuelle Lehre gleichberechtigt neben der
realen etabliert werden.
Kugemann sagt auch:"Die Hochschulen werden
es sich in Zukunft nicht mehr leisten koennen, alle Bereiche anzubieten."
Die Universitaeten wuerden sich spezialisieren. "Ein starkes Institut wird
sein Angebot weitervermarkten. Dort wo Luecken entstehen, wird es Angebote
anderer Hochschulen einkaufen."
Fuer das haeusliche Studium benoetigen
die Studenten lediglich einen PC mit Internet-Anschluss. Mit ihrer Registrierung
bei der vhb erhalten sie eine Chipkarte mit Zugangsberechtigung zum multimedialen
Lehrangebot.
Auch die persoenliche Betreuung der Studierenden
ist sichergestellt, sie koennen sich online an ihren Betreuer wenden.
Fuer Klausuren oder Pruefungen muessen
sich die Studierenden dann aber bei der anbietenden Hochschule einfinden.
Die Scheine entsprechen denen einer Praesenzhochschule und die erbrachten
Leistungen werden an allen bayerischen Hochschulen anerkannt.
Virtuelle Lehrangebote gehoeren heute entweder schon zum Business oder werden vollstaendig abgelehnt - nicht alle Universitaeten oder Professoren sehen einen Zusatznutzen in der Einrichtung von Online-Studiengaengen. Eine anlaesslich der fuenften Online Educa Ende 1999 in Berlin vorgenommene Bestandsaufnahme gab keinen Anlass zur Euphorie. Die aufzuwendenden Kosten sind gewaltig, die Suche nach Partnern und Strategien ist zum Teil langwierig.
Als "groesste Industrie in der Informationsgesellschaft" bezeichnete in Berlin Lucio Stanca von IBM den Bildungssektor. Die Wirtschaft erhofft sich aus dem Abschoepfen des weitgehend unerschlossenen Marktes riesige Umsaetze und Gewinne. Die Washington Post hat allein fuer die USA den Markt des E2-Business (Educational-E-Business) auf 740 Milliarden Mark im Jahr geschaetzt.
Die Vereinigten Staaten von Amerika haben im Bereich der Informationstechnologie gegenueber Europa einen Vorsprung von zwei bis drei Jahren. Grossbritannien und die skandinavischen Laender sind in Europa fuehrend, Deutschland liegt im Mittelfeld, die suedeuropaeischen Laender sind die "Schlusslichter".
Zum Ende Mai stattgefundenen Internationalen Fachkongress fuer das Internet-Business "Internet World 2000" erschienen viele Berichte in der Fachpresse. Aus den zahlreichen Daten, die dazu geliefert wurden, ist sicher der folgende Vergleich interessant:
Das Internet in Zahlen - sechs Laender
im Vergleich
|
|
|
|
|
|
|
Unternehmen | ||||||
Firmen,
die eine eigene Website haben (in %)
|
51.0
|
25.0
|
16.0
|
48.0
|
54.0
|
54.0
|
Firmen,die
ueber Web-
sites verkaufen (in %) |
9.0
|
3.0
|
9.0
|
9.0
|
10.0
|
12.0
|
Wert
der online verkauften Waren
(in Euro) |
5.300
|
3.400
|
400,00
|
3.600
|
700,00
|
15.300
|
Verbraucher | ||||||
Personen,die
einen PC
zu Hause haben (in %) |
37.3
|
26.6
|
27.4
|
35.0
|
64.0
|
51.0
|
Personen,
die zu Hause
einen
Internet-Anschluss
haben (in %) |
26.6
|
9.9
|
10.5
|
14.5
|
49.0
|
39.0
|
Verbreitung
des Mobilte-
lefons (in %) |
42.9
|
36.2
|
40.1
|
24.5
|
57.9
|
32.0
|
Bei der nach wie vor verhaeltnismaessig
geringen Penetration in Bezug auf PC's, insbesondere auf Internetanschluesse
in den im Vergleich aufgezeigten Laendern, ist Online-Lernen zunaechst
einmal noch als "Mythos" anzusehen. Hinzu kommt noch, dass die Internet-Zugaenge
in Europa zu teuer sind.
Beim Lissaboner Gipfeltreffen Ende Maerz
einigten sich die Staats- und Regierungschefs darauf, dass bis Ende 2001
alle Schulen in Europa ins Internet gebracht werden. Davon wuerden EU-weit
rund 80 Millionen Schueler profitieren.
Zusaetzlich sollen die Lehrer fuer den
Umgang mit dem Internet im Schulunterricht ausgebildet werden.
"Informationsgesellschaft fuer alle" lautete
der Titel, unter dem auch folgende Beschluesse gefasst wurden:
Arbeitsplatz Informationswirtschaft
- Erwerbstaetige 1999 in Tsd.
Informationstechnik | Software und IT-Dienste |
297,00
|
Herstellung von DV-Geraeten |
136,00
|
|
Telekommunikation | Fernmeldedienste |
237,00
|
Herstellung von Nachrichtentechnik |
101 |
|
Fachhandel und Distribution |
149,00
|
|
Elektronische Bauelemente |
82,00
|
|
Unterhaltungs-Elektronik |
35,00
|
|
Hardware, Software, Service |
1.037
|
|
Druckgewerbe |
284,00
|
|
Verlagsgewerbe |
219,00
|
|
Rundfunk, Programmherstellung |
65
|
|
Buch-, Zeitschriften- und Musikhandel |
52 |
|
Nachrichtenbueros, freie Journalisten |
46 |
|
Filme, Video, Filmtheater |
33,00
|
|
Medien |
699,00
|
|
Arbeitsplaetze 1999 in der Informationswirtschaft |
1.736 |
Ein paar Worte zur Kommerzialisierung
der Bildung in den USA: Zu den Pionieren, den "Goldgraebern": "Noch gibt
es kaum an der Boerse gehandelte Firmen", schrieb Business Week im Mai
vorigen Jahres. Eine Ausnahme ist die Apollo Group, das Mutterunternehmen
der University of Phoenix, die den Wert ihrer Aktien in rund fuenf Jahren
(1994 bis 1999) um 1.500 Prozent auf 1.7 Milliarden USD steigern konnte.
Das Unternehmen, das sich Universitaet
nennt, wird ausschliesslich nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten
gemanagt. Es bietet nur Weiterbildungsmassnahmen an, und davon einen Grossteil
ueber das Internet. Dieser Bereich ist scheinbar rentabel. In der Elementarausbildung
hat sich dagegen trotz grosser Marketingaufwendungen noch bei keinem Objekt
Rentabilitaet eingestellt. Zielgruppe US-amerikanischer virtueller Universitaeten
sind deshalb die "3L", die "lebenslang Lernenden", also die Wissensarbeiter
und Manager.
Ein Einschub:
In einem Bericht der WELT las ich am 31.
Mai, dass auch SAP an einer technischen Lernplattform bastelt. Die Idee
lautet: "Ein leistungsfaehiges Netzwerk verbindet verschiedene Lernzentren
und Lernende miteinander. Die Lernenden buchen online Kurse, kopieren sie
auf ihren privaten Rechner und beginnen mit dem Lernen. Zusaetzlich steht
ihnen ein virtueller Klassenraum zur Verfuegung, in dem sie sich mit Gleichgesinnten
treffen und gemeinsam Aufgaben bearbeiten koennen."
Zur Zeit werden die betriebswirtschaftliche
und die technische Machbarkeit getestet.
Das Forschungsprojekt ist bis zum Jahre
2002 angelegt, die Kosten werden mit rund 45 Millionen DM angegeben, wovon
der Steuerzahler 2/3 traegt. Von den spaeteren moeglichen Gewinnen sieht
der Steuerzahler allerdings nichts, die werden an die SAP-Aktionaere ausgeschuettet.
Und weiter: Am 31. Mai berichtete Associated
Press, dass der US-Web-Buchhaendler Barnes & Noble.com zum Sommer eine
kostenlose Online-Universitaet startet. Am Vortag hat der eBookshop eine
Kooperation mit dem auf Online-Learning spezialisierten Unternehmen notHarvard.com
vereinbart.
Zunaechst sollen 30 verschiedene Internet-Kurse
angeboten werden, der kontinuierliche Ausbau steht auf dem Programm. Die
kostenlosen Kurse sollen von eintaegigen Vorlesungen bis zu 12 Wochen langen
Seminaren reichen.
Auf Videovorlesungen wird zunaechst verzichtet,
da noch nicht ausreichend Internet-Nutzer ueber High-Speed-Anbindungen
verfuegen. Das inhaltliche Spektrum wurde noch nicht bekannt gegeben, man
konnte lediglich erfahren, dass Kurse zu "Astronomie" und "Ernaehrung"
auf dem Programm stehen werden.
An Barnes & Noble.com, das einen Anteil
am Kooperationspartner notHarvard.com haelt, ist Bertelsmann mit 41 % beteiligt.
Trotz der virtuellen Betriebsamkeiten im
Umfeld der US-amerikanischen Universitaeten haeufen sich die Stimmen, die
das vom Internet angetriebene Revival der Fernstudiengaenge ablehnen und
die Sinnfrage stellen. An zahlreichen Hochschulen werden Proteste gegen
zu hohe Investitionen in virtuelle Lehrangebote laut.
Die Kritiker fuehren auch studentische
Belange an. "Online-Lerner werden einen Abschluss mit einer Fussnote bekommen",
fuerchtet Carole Fungaroli, Englisch-Professorin an der Georgetown-University,
die ueberhaupt keinen Mehrwert in virtuellen Seminaren erkennen kann. Michael
Berube von der University of Illinois befuerchtet eine Zweiklassen-Gesellschaft
von Studenten und Arbeitern. Jamie Horwitz, Sprecher der American Federation
of Teachers, verlangt, dass zwischen traditonellen und per Fernstudium
erworbenen Abschluessen unterschieden werden muesse. Wer das nicht taete,
sei "intellektuell unehrlich". Ruth Bader, eine Richterin am Supreme Court,
hat das Internet gar als "unnuetzes Lehrwerkzeug" abgestempelt, wenn es
als Ersatz fuer den Unterricht im Klassenzimmer eingesetzt wuerde.
Wenn wir von Online- oder Fernstudien sprechen, stellt sich die Frage, ob wir das auf den nationalen sprachlichen Raum begrenzt oder international sehen wollen. Wissenschaftliche Ergebnisse brauchen nicht nur eine wissenschaftliche Gemeinschaft, sie beduerfen ebenso einer Oeffentlichkeit, die sie begutachtet und anwendet. Das ist ohne verbale Kommunikation, also die Sprache, nicht moeglich. Wissenschaft ist auf Kooperation durch Kommunikation geradezu angewiesen. Aber: nur Sprachen, die Wissenschaftlern und Studierenden vertraut sind, stellen keine Barrieren in der Kommunikation auf. Ganz bewusst habe ich von Sprachen gesprochen, weil wir eine Tendenz zur sprachlichen Monokultur, zur Einsprachigkeit feststellen.
Laponce hat 1987 eine umfangreiche Untersuchung
durchgefuehrt: Ausgezaehlt wurden die Anzahl von Artikeln je Sprache, die
im Jahre 1980 in den US-amerikanischen Chemical Abstracts durch den abstract
service fuer Chemie ausgewertet wurden. Wie die Tabelle aufzeigt, nimmt
Englisch den ersten Rang ein. Die Abstaende zu den naechsten Sprachplaetzen
sind enorm; so erschienen 16 mal mehr Publikationen in Englisch als in
Deutsch, 32 mal mehr als in Franzoesisch.
Ich zeige in dieser Tabelle nur die Plaetze
1 bis 10 auf.
Anteil von Sprachen an wissenschaftlichen
Publikationen am Beispiel der Disziplin Chemie
Auswertung 1980 in den US-amerikanischen
Chemical Abstracts
|
|
|
|
1,00
|
Englisch |
263.430
|
64.70
|
2,00
|
Russisch |
72.843
|
17.80
|
3,00
|
Japanisch |
21.180
|
5.20
|
4,00
|
Deutsch |
16.155
|
4.00
|
5,00
|
Franzoesisch |
8.310
|
2.00
|
6,00
|
Polnisch |
4.559
|
1.10
|
7,00
|
Italienisch |
3.126
|
0.80
|
8,00
|
Chinesisch |
3.118
|
0.80
|
9,00
|
Spanisch |
2.542
|
0.60
|
10,00
|
Tschechisch |
1.960
|
0.50
|
Aus der Anzahl und der Herkunft wissenschaftlicher
Veroeffentlichungen werden aufschlussreiche Daten gewonnen, um die Leistungen
einer Forschungsnation aufzuzeigen. Fuer den Science Citation Index (SCI)
werden in den USA ausschliesslich angesehene Fachzeitschriften ausgewertet.
Die nachfolgende Grafik, die auf Publikationen
in Deutschland in den Jahren 1996 bis 1998 aufbaut, zeigt, dass die Zahl
der aus Deutschland stammenden Publikationen beispielsweise bei Nukleartechnik,
Physik, Organischer Chemie und Materialforschung weit ueber dem internationalen
Durchschnitt liegen.
In den Bereichen Telekommunikation, Thermische
Prozesse, Ingenieurwissenschaften liegen die Publikationen dagegen weit
unter dem internationalen Durchschnitt.
Tatsaechlich sind die deutschen Leistungen
wahrscheinlich besser, als es dieses Ranking zeigt. Warum dann das teilweise
katastrophal schlechte Abschneiden ?
Es wird viel zu haeufig in der Landessprache
publiziert und die Publikationen werden vom SCI einfach uebersehen.
Dabei profitieren wir in den Alten Bundeslaendern
noch davon, dass seit der deutschen Wiedervereinigung die Zahl der deutschen
Veroeffentlichungen im SCI deutlich gestiegen ist. Die Wissenschaftler
und die Universitaeten in den Neuen Bundeslaendern haben sich rasch von
der russischsprachigen auf die englischsprachige Wissenschaftswelt umgestellt.
Deutsche Forschung im Sciene Citation
Index SCI
(für die Original-Excel-Datei dieses
Diagramms bitte hier "klicken")
Was bringt uns die Zukunft ?
1998 entstand die Delphi-Studie, fuer die mehr als 2.500 Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft in die Glaskugel blickten. Diese Studie geht davon aus, dass im zweiten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends virtuelle Weltuniversitaeten weit verbreitet sein werden. Fuer die Studierenden soll bis dahin das selbstgesteuerte und netzgestuetzte Lernen zur Selbstverstaendlichkeit geworden sein, bis dahin sollen sich auch Systeme fuer virtuelle Pruefungen ueber das Netz durchgesetzt haben.
Fuer die Masse der Studenten wird trotz der bis dahin verbesserten und kostenguenstiger gewordenen Internetverbindungen moeglicherweise auch das meiste beim alten geblieben sein, wird sich am Hochschulalltag auf dem Campus wenig veraendert haben. Vielleicht setzt Online-Lernen erst am Arbeitsplatz ein, vielleicht ist dann Online-Lernen etwas fuer die Masse, waehrend die Elite sich nach wie vor die Universitaeten erlauben kann.
Man stellt sich dann vielleicht die Frage, ob Online-Lernen ein Privileg ist oder als Strafe angesehen werden muss.
Zum Schluss meiner Ausfuehrungen zaehle ich die wichtigsten Kriterien, die fuer den erfolgreichen Uebergang in den Berufsalltag fuer unsere Studierenden gelten, wie folgt auf:
Literatur:
Josef Bierbrodt/fn: "Online-Studium
- Universitaeten unter Druck" in 'Informationweek' vom 20. 04. 2000
Manfred Präcklein,
dpa: "Bayern studieren virtuell" in 'Telepolis', 12. Mai 2000, 16:08 h
Stefan Krempl: "Mythos Online-Lernen"
in 'Telepolis', 2. Dezember 1999
Lutz Fruehbrodt: "Das 'elektronische
Europa' auf dem grossen Sprung nach vorn", in 'DIE WELT' vom 24. Mai 2000
"EU will Internet fuer Schulen
und billigere Netz-Zugaenge", 'heise-online'-Meldung vom 24. Maerz 2000
"Bewerber sind Mangelware"
in 'DUZ', Ausgabe 10 vom 19. Mai 2000
"Wissen, wo's langgeht -
SAP bastelt an der Bildung der Zukunft", in 'DIE WELT' vom 31. Mai 2000
"Web-Uni: Barnes & Noble.com
startet Online-College", 'heise-online'-Meldung vom 31. Mai 2000
Gerald Joerns: "Gute berufliche
Aussichten verhindern Promotionen - Hochschuluntersuchung befuerchtet Mangel
an wissenschaftlichem Nachwuchs" in 'Telepolis', 16. April 2000
Siegfried Piotrowski: "Europas
Vielfalt der Sprachen und ihre Internationalitaet auf dem Pruefstand",
Vortrag am 2. Mai 2000 zur Europa Woche 2000 an der Universitaet in Hamburg
Augusto Carli: "Die europaeischen
Sprachen in der internationalen Kommunikation zwischen Prestige und Stigma",
in 'Bildungsmedien und Module für die zeitgeschichtliche Erwachsenenbildung',
Manuskriptband der Projektgruppe Euromedia
"Deutsche Forschung im Science
Citation Index SCI" in 'bild der wissenschaft', Ausgabe 6/2000
Gotthard
Günther, der Einstein der Philosophie
von Joachim Paul und Eberhard von Goldammer
"Alles ist relativ!", werden wahrscheinlich die meisten Mitmenschen auf die Frage nach den Theorien des wohl populärsten Physikers antworten, mit denen uns der Boden des Absolutheitsanspruchs an Bezugspunkte im Kosmos unter den Füßen weggezogen worden ist. Aber eine Art Einstein in der Mutter der Wissenschaften, wie ist das zu verstehen? Welcher Boden soll denn dort weggezogen oder relativiert worden sein, ja gibt es in der Philosophie überhaupt einen, und welche Bedeutung hat das ?
Zumindest für das Abendland kann zweifelsfrei gesagt werden, daß die Basis allen Philosophierens, die Gesetze des Denkens, in der im antiken Griechenland entwickelten Logik zu suchen sind, die auch die Aristotelische genannt wird. Deren Formalisierung wurde über die Ideen einer scientia generalis des Philosophen Gottfried Wilhelm von Leibniz (1646-1716) und 100 Jahre danach vor allem durch den Engländer George Boole (1815-1864) und eine Reihe weiterer ebenso illusterer Geister vorangetrieben. Weitere 100 Jahre später, also im 20. Jahrhundert, findet diese Logik in technischen Anwendungen ihren Niederschlag und ist heute dabei, über Computer und Internet unser Leben von Grund auf umzukrempeln.
Im Jahre 1955 schreibt der amerikanische Philosoph Oliver L. Reiser: "If the laws of thought should fall, then the most profound modification in human intellectual life will occur, compared to which the Copernican and Einsteinian revolutions are but sham battles." (zu deutsch: "Sollten die Gesetze des (bisherigen) Denkens niederbrechen, dann wird es die tiefste Wandlung im intellektuellen Leben des Menschen geben, verglichen mit welcher die Kopernikanische und die Einsteinsche Revolution nur Scheinschlachten sind.")
Es ist das Verdienst des Philosophen und Logikers Gotthard Günther (15.06.1900 - 29.11.1984), dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 100sten Male jährt, an den Grundfesten dieser Gesetze nicht nur gerüttelt sondern auch die Türen in ein Neuland des Denkens aufgestoßen zu haben. Und er kann mit Fug und Recht zu den Großen des vergangenen Jahrhunderts gezählt werden, auch dann, wenn sein Werk - fernab vom philosophischen Zeitgeist - bis heute vom Mainstream der Wissenschaften kaum beachtet worden ist. Wer war dieser Mann ?
Aufgewachsen in einer schlesischen Pastorenfamilie und geprägt vom Preußentum beginnt der junge Günther, sein Philosophiestudium systematisch zu planen. Da die Entwicklung der östlichen Kulturen um ungefähr 400 Jahre vor der griechischen anzusetzen ist - so Günther in seiner Autobiographie - ist es für ihn selbstverständlich, mit Sanskrit, Indologie und Sinologie zu beginnen. Erst als er »das Streben nach Exaktheit in der abendländischen Philosophie« für sich entdeckt, tritt für ihn die asiatische langsam in den Hintergrund. Auf eine in einem Interview 1983 gestellte Frage, warum er denn nicht bei der fernöstlichen Philosophie geblieben sei, antwortet Günther: »Weil die Inder mit ihrer epochemachenden Entdeckung der Null bei all ihrer Metaphysik mathematisch nichts angefangen haben, während die westliche Technik was damit angefangen hat.«
Der intellektuelle Durchbruch für den jungen Mann sind die geisteswissenschaft-lichen Vorlesungen von Eduard Spranger in Leipzig. Über dessen Auffassung, dass alle zukünftigen Problemstellungen in der Philosophie von Hegels Logik auszugehen hätten, entdeckt Günther den Leitstern seiner Lebensarbeit. Schließlich promoviert Günther bei Spranger, und aus der Dissertation geht 1933 ein Buch hervor mit dem Titel "Grundzüge einer neuen Theorie des Denkens in Hegels Logik", einigen Kritikern zufolge eine der gelungensten Interpretationen der "grotesken Felsenmelodie" - so der junge Marx - Hegelscher Gedankengänge. Hier zeigt Günther, dass sich ausgehend von der Logik Hegels ein Formalismus konstruieren läßt, gegenüber dem die klassische zweiwertige Aristotelische Logik zwar nicht aufgelöst wird, sich gleichwohl aber als Spezialfall einer umfassenderen mehrstelligen (many-placed) Logik darstellt. Jene erweiterte Logik, so der eingangs genannte Vergleich, verhält sich zur klassischen - in etwa - so, wie die Physik Einsteins zu der Newtons.
Schon hier deutet sich eine erste Bruchlinie zwischen Günther und dem philosophischen Mainstream an. So wie Willy Hochkeppel es in seinem Essay in DIE ZEIT über Gotthard Günther ausdrückte, zeigten Hegelianer allenfalls "freundliche Verständnislosigkeit" gegenüber derartigen formalistischen Experimenten, während die Vertreter der formalen Logik Günthers Arbeiten kaum zur Kenntnis nahmen.
Nach einigen Jahren der Assistenz bei Arnold Gehlen an der Universität Leipzig folgt Günther 1937 seiner Frau, die Jüdin ist, über Italien nach Südafrika und lehrt zwei Jahre Philosophie an der Universität Stellenbosch. 1940 wandert er in die USA ein. Hier lebt der begeisterte Skiläufer, Segel-, Kunst- und Motorflieger zunächst von bescheideneren Lehrtätigkeiten und kann sich ab 1945, wo er an der Widener Library der Harvard Universität arbeitet, nebenbei den Vorarbeiten zu seinem Hauptwerk "Idee und Grundriß einer nicht-Aristotelischen Logik" widmen, das 1959 im Felix Meiner Verlag in Hamburg erscheint. Am Rande bemerkt gehört allein die Einleitung dieses Werkes mit zum Besten, was jemals über die abendländische Philosophiegeschichte geschrieben worden ist.
1948 schließlich beantragt Günther die amerikanische Staatsbürgerschaft, aus Überzeugung und erst nachdem er ein tieferes Verständnis für den amerikanischen Lebensrhythmus entwickelt hat. Geholfen hierbei haben ihm seine Freundschaft mit John W. Campbell und die Science-Fiction-Literatur, in der er nicht nur ein Kennzeichen des amerikanischen Frontier-Geistes, sondern auch ein kulturell-literarisches Symptom für den Versuch »eines totalen Ausbruchs aus der klassisch-abendländischen Tradition des Denkens« sieht.
Seine Lage in den USA bessert sich inhaltlich und wirtschaftlich erheblich, als er 1960 mit Warren S. McCulloch, einem der Pioniere der Kybernetik bekannt wird. Der Neurophysiologe wußte schon 1943, dass die klassische Logik zur formalen Beschreibung von Prozessen in biologischen Systemen und vor allem der Funktion des Gehirns nicht ausreicht. McCulloch verhilft ihm zu Vorträgen an renommierten Universitätsinstituten, denen alsbald Angebote für zwei Professuren folgen. Günther entscheidet sich für eine Forschungsprofessur am Biological Computer Laboratory (BCL) in Urbana, Illinois, dessen Direktor Heinz von Foerster ist, und an dem neben Fachleuten aus allem möglichen natur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen der britische Kybernetiker W. Ross Ashby arbeitet. Günther wirkt dort bis zu seiner Emeritierung 1972 als ´Professor of Electrical Engineering´.
Seine Grenzgänge zwischen Hegel und Kybernetik, seine Ansätze zu einer erweiterten Rationalität, die aus der Überzeugung geboren sind, dass das Leben eben nicht nach den bisherigen Gesetzen menschlicher Rationalität konstruiert ist, stoßen in Deutschland auf Unverständnis. So auch seine 1968 in der Zeitschrift ´Soziale Welt´ veröffentlichte fundamentale Kritik an Jürgen Habermas ´Logik der Sozialwissenschaften´. Und Günthers stringent von der logischen Struktur des Denkens ausgehende Argumentation kann in Deutschland zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht verstanden werden, hier bleibt man an der Oberfläche und beschäftigt sich - auch im Rahmen der Studentenunruhen - in erster Linie mit einer teilweise sehr emotionalisiert geführten Diskussion gesellschaftlicher Werte und der Aufarbeitung des Dritten Reiches.
Er aber hatte sich, wie er in seiner Selbstdarstellung schreibt, inzwischen die »typische Haltung der amerikanischen Kybernetik gegenüber der Philosophie angeeignet, die ein unbesiegbares Mißtrauen gegenüber Begriffen involviert, die nicht in machbaren Modellen realisiert werden können«. Und noch in seinem letzten großen Interview mit Claus Baldus 1983 schreibt er der Soziologie ins Stammbuch: »¼ die Art und Weise, wie heute Soziologie und ähnliche Wissenschaften getrieben werden, die wird nicht Bestand haben ¼ Ich kann den Soziologen nur ein gründliches Studium in Logik, Arithmetik oder Kombinatorik und Kybernetik empfehlen. Ohne diese Grundlagen bleibt das meiste, was da geredet wird, unverbindliche Meinung, dóxa, wie die Griechen verächtlich sagten.« Auf der anderen Seite grenzt er sich aber auch von dem positivistischen Wissenschaftsprogramm eines Rudolf Carnap konsequent ab.
Wie ist nun Günthers Ansatz zu einer philosophischen Erneuerung, einer Erweiterung der Logik zu verstehen? Sein Denken und Schreiben greift bei der Begründung weit zurück in die Antike, in die Fundierung der Aristotelischen Logik in der Metaphysik der Griechen. Deren Logik ist als Weltanschauung auf die fundamentale Trennung von Erkennen und Sein gegründet, von Subjekt und Objekt, von Idee und Materie. Das Thema der antiken Griechen ist gewissermaßen die einfache Beziehung zwischen einem menschlichen Subjekt und der Objektwelt. Ein Ich reflektiert über die Welt, das Ich denkt einen Gegenstand. Dem gegenüber, so Günther, sei die Grenze des Philosophierens im deutschen Idealismus, und hier durch Kant, dem Begründer der Transzendentalphilosophie, Fichte, Schelling und vor allem Hegel erheblich weitergetrieben worden. Das Thema ist nunmehr das reflektierende Subjekt selbst, welches den Gegenstand denkt. Der logische Prozess ist jetzt also das ´Denken des Denkens des Gegenstandes´. Reflexion tritt hier doppelt auf. Oder anders gewendet, das Subjekt denkt seine Subjekt-Objekt-Relation.
Wenn aber jetzt das Verhältnis des Subjekts zur Objektwelt Gegenstand des Denkens ist und nicht mehr das Objekt, das Ding an sich, dann, so Günther, müsse das Subjekt erkennen, dass es nicht nur eine, sondern viele individuelle Subjekt-Welt-Beziehungen gibt. Und diese lassen sich eben nicht mehr auf eine einzige allgemeingültige Subjekt-Objekt-Beziehung reduzieren und sind daher - in ihrer Gesamtheit - auch nicht mehr durch unsere zweiwertige Logik beschreibbar. Zitat: »Begriffe wie "Ich", "Du" und "Wir"' haben in der uns überlieferten Logik schlechthin keinen Sinn. Logisch relevant ist dort nur die Konzeption: "Subjekt-überhaupt".«
Zur Beschreibung der "objektiven Wirklichkeit" toter Gegenstände - im Sinne von Physik und Chemie - ist natürlich nach wie vor die klassische zweiwertige Logik anwendbar. Auch unser in Wort und Bild sequentiell ablaufendes "bewußtes" Denken, unsere Sprache, sind zweiwertig "programmiert".
Unsere Wirklichkeit als Ganzes jedoch ist nach Günther durch eine Vielheit "(onto-)logischer Orte" - also Orte des individuellen Seins - gekennzeichnet. Betrachtet man diese vom Standort der klassischen Philosophie und Logik aus, dann sind diese jeweils durch eine zweiwertige Logik beschreibbar. Hieraus resultiert, vereinfacht gesprochen, der Begriff des "Subjekt-überhaupt". Belebte Wirklichkeit manifestiert sich jedoch immer in der Gesamtheit und in dem Wechselspiel verschiedener (onto-) logischer Orte zu- und miteinander. Formal ist dies nur mit Hilfe eines parallel-vernetzten mehrwertigen Kalküls widerspruchsfrei beschreibar, wie er von Günther mit der ´Polykontexturaltheorie´ eingeführt wurde.
"So weit, so gut", mag man an dieser Stelle einwenden, "natürlich weiß jeder, dass nicht alle Menschen gleich sind - aber wozu braucht man dafür eine neue Logik?" An dieser Stelle könnte auch die heute übliche recht banale Frage nach dem wirtschaftlichen Nutzen oder gar nach den Arbeitsplätzen stehen, die sich aus einer solchen Logik ergeben. Anders gewendet, "was in aller Welt hat eine derartige Theorie, die aus der Philosophie kommt, mit moderner Technik zu tun?"
Eine Antwort hierauf kann an dieser Stelle nur in sehr verkürzter Form gegeben werden. Berücksichtigt man, dass technisch immer nur das realisiert werden kann, was in einer endlichen Abfolge von widerspruchsfreien Aussagen beschrieben werden kann, dann ist ein Kalkül, mit dem standpunktabhängige Beschreibungen modelliert werden können, eine notwendige Basis für jede Art von Kommunikationstheorie. Sehr pointiert ausgedrückt, erst die von Gotthard Günther eingeführte Polykontexturalitätstheorie stellt überhaupt die Basis für eine Kommunikationstheorie zur Verfügung. Ebenso ist eine "Theorie der Subjektivität" ohne standpunktabhängige Modellierung nicht denkbar. Das muß man nicht erst lange begründen - das ist offensichtlich.
Der Zusammenhang mit der Logik wird deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass die Naturwissenschaften immer bemüht waren und immer noch bemüht sind, jede Art von Subjektivität aus ihren Beschreibungen herauszuhalten. Man kann den Spieß auch umdrehen und sagen, dass auf der Basis eines monokontexuralen Logik-Kalküls (Monokontexturalität ist das Komplement zur Polykontexturalität) eine widerspruchsfreie "Theorie der Subjektivität" prinzipiell nicht möglich ist. Die Naturwissenschaften als "hard sciences" beschäftigen sich daher mit den "soft problems" - wie Heinz von Foerster es einmal sehr plastisch ausgedrückt hat - während umgekehrt die Geisteswissenschaften, also die "soft sciences", sich mit den "hard problems" herumschlagen. Dafür steht ihnen als Werkzeug bekanntlich lediglich die Hermeneutik als die "Kunst des Auslegens" zur Verfügung. Heidegger nennt "Hermeneutik" die von ihm in "Sein und Zeit" durchgeführte Phänomenologie des Daseins. Auf dieser Basis allerdings haben die Geisteswissenschaften mit den Naturwissenschaften nichts oder nur sehr wenig gemeinsam, beide Gebiete verhalten sich disjunkt zueinander.
Kehren wir einen Augenblick zur Kommunikationstheorie und den "neuen Wundertechnologien" zurück, dann sollten wir uns vergegenwärtigen, daß das Medium - nämlich die uns zur Verfügung stehende Software, mit deren Hilfe wir im Internet kommunizieren - auf der Basis von kontextfreien Programmiersprachen erstellt wurde. Eine kontextfreie Sprache ist jedoch nur ein relativ primitives Werkzeug - ähnlich einem Hammer - mit dessen Hilfe das Subjekt sich die Welt und sich der Welt vermittelt. Eine kontextbezogene Software hingegen eröffnet Möglichkeiten der Kommunikation, die wir uns heute noch kaum vorstellen können. Einige Applikationen sind jedoch ganz offensichtlich. Das sind vor allem Übersetzungsprogramme sowie Programme zur Bildinterpretation, die zur Zeit darunter leiden, dass sie an kontextabhängigen Problemlösungen grundsätzlich scheitern. Das heißt, diese Programme sind nicht in der Lage aus eigener Leistung einen Kontextwechsel zu modellieren, also beispielsweise erfasste Daten - aus eigener Leistung, d.h. nicht vom Programmierer vorgegeben - in unterschiedlichen Kontexten zu interpretieren.
Man kann daher ohne weiteres sagen, dass sowohl die Kommunikationstheorien wie auch die Medientheorien der Zukunft an Gotthard Günthers "Theorie der Polykontexturalität" nicht vorbeikommen werden.
Günther ist nicht zuletzt durch seine Haltung der Technik gegenüber einer der wenigen wirklich nennenswerten Technikphilosophen. Für ihn ist Technik - stark verkürzt ausgedrückt - Selbstausdruck und Selbstverwirklichung der Menschen.
Günther hat sein Lebenswerk bescheiden als »unzureichend«, als ein der Fortsetzung bedürftiges Stückwerk - als »work in progress« - begriffen. Die Tür in ein Neuland des Denkens hat er jedoch allemal weit aufgestoßen ¼
Gotthard Günther verstarb am 29. November 1984 in Hamburg.
Gotthard Günther lesen:
Idee und Grundriß einer nicht-Aristotelischen
Logik, Felix Meiner, Hamburg, 1959/1978/
Beiträge zur Grundlegung einer operationsfähigen
Dialektik, Band 1-3, Felix Meiner, Hamburg, 1978-1980
Das Bewußtsein der Maschinen - Eine
Metaphysik der Kybernetik, Agis-Verlag, Baden-Baden, Krefeld, 1963
Gotthard Günther im Internet:
Materialien von und über Gotthard
Günther, sowie weiterführende Arbeiten bieten drei Adressen im
Netz:
www.vordenker.de
www.techno.net/pkl
www.uni-klu.ac.at/groups/iff/guenther
"Theorie des Beobachters
- Skizzen zur Architektonik eines Metatheoriesystems"
von Wolfgang Winter (1999, verlag
neue wissenschaft, ISBN 3-932492-21-8)
"Es muß das Ziel der wissenschaftlichen Studien sein, die Erkenntniskraft darauf auszurichten, daß sie über alles, was vorkommt, unerschütterliche und wahre Urteile hervorbringt."
Zurecht bezeichnet Heinz von Foerster
dieses Buch als die "Enzyklopädie des Beobachtens".
Als Organisationskybernetiker mit einem
Lehrauftrag für Management und Marketing, suchte ich ein praxisorientiertes
Buch. Ich fand einen Band, der mich tief beeindruckt hat. Das mehr als
100-seitige Literaturverzeichnis ist für sich betrachtet schon eine
Fundgrube für fach- und fachübergreifende wissenschaftliche Literatur.
Mich als Kybernetiker hat es besonders erfreut, daß diesem Wissenschaftsgebiet
ein verhältnismäßig breiter Raum gewidmet wurde. Ich kann
dieses herausragende Werk nur jedem empfehlen, der sich mit der Kybernetik
selbst und der 'Kybernetik der Kybernetik' beschäftigt. Er wird, wie
ich es tat, das Buch immer wieder zur Hand nehmen und sich mit den "Beobachtungen"
auseinandersetzen.
Die Projektgruppe EUROMEDIA, die FernUniversität
in Hagen und die Gesellschaft für Pädagogik und Information (GPI)
veranstalten am 1. September 2000 in Hagen die Fachtagung "Europa im Gespräch."
Die Tagung wird als Abschlußveranstaltung und drittes Europäisches
Symposium des Sokrates-Projekts 'EUROMEDIA - Mit Bildungsmedien Vergangenheit
bewältigen und Zukunft in Europa gestalten' als Fachtagung der
FernUniversität und als 32. GPI-Symposium durchgeführt.
International renommierte Experten aus
Griechenland, den Niederlanden. Österreich und Deutschland referieren
zu den Themenkomplexen: Europa - MultiMedia - Zeitgeschichte und stellen
die im europäischen Medienwettbewerb ausgezeichneten Bildungsmedien
sowie MultiMedia-Software aus ihren Ländern vor.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht
die Frage: Wie kann man MultiMedia in Lernprozesse integrieren und Bildungsmedien
und Module in der zeitgeschichtlichen Erwachsenenbildung optimal einsetzen
?
Zu dieser Tagung sind Lehrer und Dozenten
aller Bildungseinrichtungen, Lehrende und Lernende in der Erwachsenenbildung
sowie Mitarbeiter von Medieneinrichtungen eingeladen.
Die Tagung ist eine besondere Gelegenheit,
sich umfassend mit den Themen MultiMedia, zeitgeschichtliche Weiterbildung
und Europa auseinanderzusetzen und mit Experten aus verschiedenen europäischen
Ländern ins Gespräch zu kommen.
Am Vorabend, 31. August, finden die Mitgliederversammlungen sowohl der GPI (18:00 bis 19:30 Uhr) als auch des IfK (19:30 bis 20:30) im kleinen Senatssaal der FernUniveristät statt. Hierzu ergehen rechzeitig persönliche Einladungen unter Angabe der jeweiligen Tagesordnungen.
Für mehr Informationen: gpi-ev@t-online.de
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